Wirtschafts- und Unternehmensstruktur in Brandenburg

 

Die brandenburgische Wirtschaft ist von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) geprägt. Die Anzahl der Unternehmen, die ihren rechtlichen Sitz in Brandenburg haben, lag im Jahr 2019 bei 99.892. Rund 89.067 der Unternehmen zählen 0 bis 10 Beschäftigte[1] und nur 326 Unternehmen beschäftigen mehr als 250 Mitarbeitende.[2] Die Zahl der Unternehmen, die einen Umsatz von weniger als 1 Million Euro verzeichneten, lag im Jahr 2019 bei rund 90.000. Einen Umsatz mit mehr als 50 Millionen Euro konnten hingegen nur 202 Unternehmen verbuchen.[3]

Zu den Wirtschaftssektoren mit den meisten Unternehmen, die ihren rechtlichen Sitz in Brandenburg haben, zählen die Bereiche Baugewerbe (17.798), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (16.751) sowie die Sparte Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (12.566).[4]

Branchen und Cluster

 

Es gibt fünf länderübergreifende Clusterinitiativen in Berlin und Brandenburg sowie vier eigenständige Brandenburger Clusterinitiativen, welche die spezifischen Stärken des Bundeslandes widerspiegeln.[5] KI-Anwendungen finden vor allem in diesen regionalen Stärkefeldern statt. Um die wesentlichen Branchen und Cluster und ihre derzeitigen Aktivitäten mit Bezug zum Thema KI zu erfassen, werden einige Kernaspekte zur Bedeutung der Cluster sowie deren regionale Schwerpunktbereiche beleuchtet.

 

Länderübergreifende Cluster Berlin /Brandenburg

Das Thema KI ist für die Clusterinitiativen zentral beim Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft Berlin Brandenburg angesiedelt und wird von dort in die anderen Clusterinitiativen getragen. Das Cluster umfasst rund 290.000 Beschäftigte in der Hauptstadtregion, 59.000 davon in Brandenburg. Es spannt den Bogen über zwölf Industriesektoren von IKT, Games, Film, Fashion, Musik bis hin zu Verlagen und Werbeagenturen.[6] In Brandenburg sind alleine in der Branche Informations- und Kommunikationstechnologie etwa 17.000 Beschäftigte tätig.[7] In Bezug auf die Entwicklung von KI-Anwendungen spielt diese Branche als Querschnittsbranche eine entscheidende Rolle für die Region.

Das beschäftigungsstärkste Cluster in der Region Berlin-Brandenburg ist die Gesundheitswirtschaft mit rund 390.000 Beschäftigten in Berlin und Brandenburg, davon knapp 150.000 in Brandenburg.[8] Das Thema KI hat eine explizite Verankerung in den Zielen des Masterplans des Clusters. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem im Bereich Digital Health. Aber auch die Wirkstoffentwicklung in klinischen Studien und auf dem Weg der Ermöglichung individueller Therapien sind hochrelevante Anwendungen von KI-Methoden im Cluster der Region.[9]

Das drittstärkste Cluster in Bezug auf die Beschäftigungszahlen ist das Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik mit knapp 200.000 Arbeitsplätzen in Berlin und Brandenburg, wovon knapp die Hälfte in Brandenburg verortet ist.[10] Das Clustermanagement benennt eine Vielzahl von Bezügen zu KI-Anwendungen in der Region: Als besonders relevant werden die Themen Verkehrs- und Mobilitätsmanagement, autonomes Fahren, Logistikanwendungen, Wartungsplanung, Infrastrukturbetrieb oder auch das Thema New Space aufgeführt. KI bzw. Big Data wird vom Clustermanagement als eigenes Innovationsthema bearbeitet.[11]

Weitere relevante Branchenschwerpunkte in der Hauptstadtregion sind die Cluster Optik und Photonik[12] (rund 18.500 Beschäftigte in der Hauptstadtregion und 6.000 in Brandenburg) sowie Energietechnik (rund 61.000 Beschäftigte in der Hauptstadtregion und 21.000 in Brandenburg).[13] Berührungspunkte zum Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft in Bezug auf die Anwendung von KI-Technologien sind beispielsweise die Themen Quanten-KI beim Cluster Optik und Photonik oder auch Smart Grid bzw. grüne Rechenzentren als Basis für nachhaltige KI beim Cluster Energie.

Brandenburger Cluster

Neben den Clusterinitiativen der gesamten Hauptstadtregion unterstützt die Landesregierung die brandenburgischen Schwerpunktbranchen auch mit landesweiten Netzwerken in den Branchen Metall (rund 38.500 Beschäftigte in Brandenburg), Ernährungswirtschaft (mehr als 57.000 Beschäftigte), Kunststoffe und Chemie (rund 13.000 Beschäftigte) sowie Tourismus (rund 100.000 Beschäftigte). Das Thema KI wird vom Management des Metall-Clusters im Handlungsfeld Innovationswerkstatt Metall Brandenburg bereits explizit adressiert: Hierbei stehen vor allem die Anwendungsentwicklung und -ertüchtigung digitaler Technologien für die Bedarfe im Cluster im Fokus.[14] Die Landwirtschaft wurde im Rahmen der Expert:innen-Konsultationen gerade in Kombination mit den wissenschaftlichen Schwerpunkten der regionalen Akteure ebenfalls als stark relevante Anwendungsbranche für KI-Maßnahmen herausgestellt. Auch das Cluster Kunststoffe und Chemie birgt vor allem in Bezug auf die regionalen produktionstechnischen Anwendungen viele Potenziale.

KI-Akteure im Land Brandenburg

Das Spektrum der KI-Akteure ist breit gefächert und reicht von KI-Anbietern bis hin zu Anwendern und Enablern. Aufgrund einer kaum aussagekräftigen Datenlage[15] wurden für die vorliegende Studie verschiedene Datenbanken ausgewertet und die Ergebnisse durch eine teilautomatisierte Datenauswertung flankiert. Im Rahmen einer Analyse konnten rund 174 KI-Akteure im Land Brandenburg identifiziert werden.[16]

Die Abbildung 2 zeigt die Übersicht recherchierter KI-Akteure aus Brandenburg, geordnet nach Branchenzugehörigkeit. Die meisten Akteure sind den Branchen „Information und Kommunikation“, „Gesundheit und Pharma“, „Energie und Umwelt“ sowie der Branche „Mobilität und Logistik“ zuzurechnen.[17]

In Abbildung 3 (a) sind die brandenburgischen KI-Akteure nach Akteursgruppen dargestellt. Auffällig ist, dass in Brandenburg deutlich mehr Anbieter von KI-Anwendungen angesiedelt sind als reine Anwender und Enabler. Dass die Anzahl der Anbieter signifikant größer als diejenige der Anwender ist, kann in diesem Kontext auf verschiedene Sachverhalte hinweisen. Zum einen ist davon auszugehen, dass Anbieter ihr Produkt in aller Regel als KI-Lösung prominent bewerben, wohingegen reine Anwender dies wahrscheinlich deutlich weniger prominent oder z. T. überhaupt nicht auf ihrer Website aufführen.

Ein weiterer Erklärungsansatz könnte auch darauf hindeuten, dass der Einsatz von KI-Anwendungen in brandenburgischen Unternehmen noch nicht bewusst stattfindet. Die Abbildung 3 (b) zeigt die Zuordnung der gefundenen brandenburgischen KI-Akteure nach Akteurstypen; in Abbildung 4 ist ihre Verteilung entlang der KI-Wertschöpfungskette dargestellt.

Transfereinrichtungen

Es zeigt sich, dass es bereits etablierte Transfereinrichtungen zur Digitalisierung in Brandenburg gibt, die potenziell auch im Bereich KI arbeiten können. Eine Übersicht ist in der Tabelle 1 der Einrichtungen dargestellt, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.[18]

Die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) ist zentraler Ansprechpartner für Wirtschafts- und Arbeitsförderung in Brandenburg. Die WFBB betreut die Brandenburger und Berlin-Brandenburger Cluster und bietet zudem eine Reihe von umfassenden Servicepaketen mit verschiedenen Schwerpunkten wie Innovation für Unternehmen, Investor:innen, Existenzgründer:innen und Fachkräfte. Darüber hinaus verfügt sie über fünf Regionalcenter, die als Ansprechpartner vor Ort agieren und auch verschiedene Veranstaltungsformate organisieren.[19] Sie kann somit als generelle Kontaktstelle zur Vermittlung an die entsprechenden Transferakteure im Land Brandenburg gesehen werden.

Der MediaTech Hub Potsdam ist Teil der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) angestoßenen Digital Hub-Initiative. Im Digital Hub Potsdam entwickeln etablierte Unternehmen gemeinsam mit Start-ups, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen neue digitale Verfahren der Datenverarbeitung, Medienproduktion und weitere Business Solutions. Zu den Arbeitsschwerpunkten zählen Future Media Technologies oder 3D Human Body Reconstruction sowie Virtual Reality und volumetrische Filmproduktion – und damit Anwendungen, die auch für andere Industrien von großer Bedeutung sind.[20]

Das Innovationszentrum Moderne Industrie Brandenburg fokussiert die Verzahnung von Informations- und Produktionsprozessen mit Hilfe verschiedener Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologien. Inhaltlich adressiert das Innovationszentrum die Handlungsfelder Automatisierungstechnik, Digitale Assistenzsysteme sowie Industrielle Informationsnetzwerke und - Systeme. Unternehmen finden hier Unterstützung bei ihren Innovationsvorhaben. Eine Modellfabrik zeigt beispielhafte Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen der modernen Produktion. In einem Innovationslabor werden Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Projektideen unterstützt. In Veranstaltungen informiert das Innovationszentrum über aktuelle Themen rund um Automatisierung und Digitalisierung.[21]

Hinzu kommt das Mittelstand-Digitalzentrum Spreeland, welches KMU in Brandenburg bei der Digitalisierung und der damit verbundenen notwendigen Qualifizierung ihrer Beschäftigten unterstützt. Die kostenfreie und praxisnahe Hilfestellung orientiert sich an den konkreten Bedürfnissen der Unternehmen rund um die Themen Arbeit 4.0, Digitalisierung in Logistik und Produktion, IT-Sicherheit, Assistenzsysteme, Automatisierungstechnik, Robotik sowie an Sozialpartnerschaften. Seit Ende 2020 unterstützen KI-Trainer am Digitalzentrum bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz im Betrieb. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Datenanalyse, Assistenzsysteme und intelligente Produktion. Mittels konkreter Anwendungsfälle wird der Nutzen einer KI demonstriert und trainiert. Verschiedene Demonstratoren werden mobil durch eine Roadshow und stationär in Cottbus oder Wildau zur Verfügung gestellt. Außerdem können Unternehmen im Open-AI-Lab eigene KI-Algorithmen trainieren. Ergänzend adressiert das Zentrum Fragen zum Einfluss von KI auf Unternehmen und Betriebsräte oder wie die KI-Einführung organisatorisch zu gestalten ist.[22]

Das Mittelstand-Digitalzentrum Zukunftskultur ist Teil des Bundesweiten Konsortiums Mittelstand-Digitalzentrum und hat seinen Sitz in Potsdam. Es bietet neben vielfältigen Angeboten wie Workshops, Seminare und Lehrangebote auch Praxisbeispiele, mit denen interessierte Unternehmen ihre Kommunikationskompetenz stärken können.[23] 

Das Mittelstand Digital Zentrum Berlin ist auch im Land Brandenburg aktiv und bietet eine Reihe von Angeboten. Hierzu zählen Veranstaltungen wie Workshops und Seminare. Es gibt aber auch einen Erlebnisraum, den interessierte Akteure besuchen können, um sich beispielsweise über Anwendungsfälle von modernen Technologien in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu informieren. Das Mittelstand Digital Zentrum Berlin stellt auch KI-Trainer:innen zur Verfügung.[24]

Das Digitalwerk ist ein Zentrum für Digitalisierung in Handwerk und Mittelstand. Kleinen und mittelständischen Unternehmen wird kostenfreie Unterstützung bei ihren Digitalisierungsvorhaben geboten. Darüber hinaus bietet das Digitalwerk in verschiedenen Veranstaltungsformaten die Möglichkeit, die Anwendung neuartiger Technologien wie 3D-Druck oder virtuelle Realität (VR) kennenzulernen[25].

Das Zukunftszentrum Brandenburg ist ein Zentrum für Digitalisierung, das branchenübergreifend arbeitet und eine Vielzahl an Veranstaltungen und Services, u.a. zum Thema KI anbietet. Zu den Angeboten gehört ein Escape Room, in dem Personen in spielerischer Atmosphäre einen „Erstkontakt“ mit digitalen Medien und IT-Geräten herstellen können. Im Rahmen des Spiels, welches bei Unternehmen vor Ort durchgeführt wird, werden Smartphones und Tablets bedient. In der Videowerkstatt können Unternehmen in Workshops lernen, wie sie eigene Lernvideos für ihre Mitarbeitenden produzieren und gestalten können. Das Zukunftszentrum bietet neben weiteren praxisnahen Lernangeboten und Workshops zudem Beratungen zum Arbeiten im digitalen Wandel für verschiedene Adressaten wie Führungskräfte, Angestellte etc. Darüber hinaus werden speziell für das Handwerk und die Pflege Beratungsangebote bereitgestellt, die auf die Spezifika der beiden Branchen zugeschnitten sind.[26]

In Brandenburg gibt es drei Industrie- und Handelskammern, die IHK Ostbrandenburg, die IHK Potsdam und die IHK Cottbus. Darüber hinaus gibt es verschiedene lokale Servicezentren, bei denen sich interessierte Unternehmen vor Ort beraten und informieren lassen können. Die IHK vertritt jeweils die Interessen der gewerblichen Wirtschaft in ihrem Kammerbezirk. Dabei können sich Betriebe und Personen beispielsweise über neue Gesetze oder Markttrends informieren oder sich zu verschiedenen Themen, wie Unternehmensgründung oder Recht, beraten lassen. In den IHK werden auch Prüfungen abgenommen, um einen einheitlichen Standard bei Weiterbildungen zu gewährleisten.[27]

Die Kreativagentur Brandenburg ist in Potsdam ansässig und bietet Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaften kostenfreie Coachings für verschiedene Themen wie Unternehmensentwicklung, Digitalisierung etc.[28]

Potsdam Transfer (Universität Potsdam) ist eine wissenschaftliche Einrichtung für Gründung, Innovation, Wissens- und Technologietransfer an der Universität Potsdam, die Ansprechpersonen an den drei Standorten Campus Griebnitzsee, Campus Golm und Am Neuen Palais hat. Potsdam Transfer bietet weitreichende Services wie Co-Working Spaces und verschiedene Veranstaltungsformate wie das Transfer-Frühstück an. Interessierte Akteure können aber auch den Messeservice nutzen und sich bei der Standausstattung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen lassen. Darüber hinaus bietet der Start-up Service vielseitige Unterstützung rund um das Thema Gründung. Hier gibt es verschiedene Workshops, eine Matching-Börse und Qualifizierungsangebote.[29]

Das Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg unterstützt Unternehmen in den Bereichen Innovation und Internationalisierung. Dabei können sie sich beispielsweise über Standardisierungsprozesse oder Förderungen informieren. Ein starker Fokus liegt auf der internationalen Vernetzung. Hierfür werden Kooperationsbörsen und Unternehmerreisen angeboten.[30]

Der Verein media:net berlinbrandenburg ist ein Netzwerk der Medien- und Digitalwirtschaft. Vereinsmitglieder können sich hier im Rahmen verschiedener Veranstaltungen, z. B. in Konferenzen und Seminaren, weiterbilden und vernetzen. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine gemeinsame Jobbörse und Öffentlichkeitsportale für die Außenkommunikation zu nutzen. Über verschiedene Industriepartner werden weiterhin Vergünstigungen verschiedener kommerzieller Services realisiert.[31]

Der iCampµs - Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus ist ein Vorhaben Brandenburgs im Sofortprogramm der Bundesregierung zum Strukturwandel in Kohleregionen. Der 
iCampµs soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region Lausitz zur Verfügung stehen und dort ein breites technisches Angebot im Bereich der Sensorik bieten. Ziel ist, Arbeitsplätze im Hochtechnologiesektor zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Lausitz zu stärken.[32]

 

Anbieter und Anwender

Brandenburg verfügt über eine Reihe von KI-Anbietern und KI-Anwendern, die mit ihren Lösungen eine große Bandbreite von Einsatzgebieten für Künstliche Intelligenz abdecken. Im Rahmen der für die vorliegende Studie durchgeführten Datenanalyse wurden 82 Anbieter und 49 Anwender identifiziert.

Während in der Gruppe der Anbieter die KMU (46), Start-ups (19) und universitäre bzw. außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (12) besonders stark vertreten sind, setzt sich die Gruppe der Anwender vor allem durch KMU (27), Großunternehmen (8) und Start-ups (8) zusammen (siehe  a und b).

Exemplarisch werden einige KI-Anbieter und -Anwender hier kurz beschrieben (Tabelle 2).[33] Das Unternehmen excentos Software GmbH aus Potsdam bietet mit seiner excentos Workbench eine Anwendung für den E-Commerce. Mit ihr können Kund:innen von Onlineshops gezielt beraten werden und bekommen auf sie zugeschnittene Produkte vorgeschlagen.

Mit webKnossos bietet die scalable minds GmbH ein Werkzeug, mit denen große 3D-Bilddaten online annotiert werden können. Das Unternehmen bietet außerdem zugeschnittene Lösungen für die automatische Bildanalyse mittels Künstlicher Intelligenz.

Die Targomo GmbH entwickelt Produkte rund um Standortanalysen. Mit ihrem Dienst TargomoLOOP können z. B. Einzelhandelsunternehmen mögliche Standorte für Filialen hinsichtlich einer Vielzahl von Umgebungsfaktoren wie der lokalen Bevölkerungszusammensetzung analysieren und so informierte Standortentscheidung treffen.

Die ferret go GmbH bietet Lösungen für das Management von Communities an. Dazu gehören einfach zu bedienende Kommentierungsfunktionen mit automatischer Moderation auf Webseiten sowie Chatbots.

Um ihre Klimaziele zu erreichen und den Energieverbrauch besser zu planen, können Kommunen Simulationen nutzen. Hierfür bietet die enersis europe GmbH ihr GRIDS-Portfolio an. Das ist eine Sammlung von Produkten, mit denen digitale Zwillinge von Energienetzen oder Kommunen erstellt und Simulationen hinsichtlich des Energieverbrauchs berechnet werden können.

Die Seerene GmbH bietet mit ihrer seerene-Plattform eine Anwendung, mit der Software-Entwicklungsprozesse analysiert und begleitet werden können. Dadurch soll der Software-Entwicklungsprozess effizienter gestaltet werden können.

Die 4cast GmbH ist auf die exakte Vorhersage von Windenergieausbeute spezialisiert. Mit seinem KI-Modell ist 4cast in der Lage, die Windenergieproduktion unter Einbeziehung von lokalen Faktoren wie dem Baumbestand vorherzusagen und unterstützt so die Optimierung der Windenergieversorgung.

 

Hochschul- und Forschungseinrichtungen

Die Metropolregion Berlin-Brandenburg gehört mit mehr als 50 Hochschulen und Universitäten sowie mehr als 100 außeruniversitären Forschungseinrichtungen europaweit zu den Regionen mit der höchsten Forschungsdichte.[34] Allein das Land Brandenburg beheimatet zehn Institute der Leibniz-Gemeinschaft, drei Institute der Max-Planck-Gesellschaft, sechs Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft und sechs Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft sowie eine Vielzahl weiterer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.[35] Die Anzahl der Technologie- und Gründerzentren in der Metropolregion Berlin-Brandenburg liegt aktuell bei 45.[36]

Die Brandenburger Forschungslandschaft ist im Hinblick auf die KI-Forschung relativ breit aufgestellt, was auch durch die Vielzahl der angebotenen Studiengänge ersichtlich wird. Neben der Grundlagenforschung gibt es auch mehrere Einrichtungen, die sich mit den Implikationen von KI befassen, beispielsweise aus ethischer und rechtlicher Sicht. Diese ELSI (Ethical, Legal, Social Implications) wie auch Aspekte der Mensch-Maschine-Interaktion spielen im Zuge der durch Digitalisierung und insbesondere durch die KI ausgelösten strukturellen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft eine große Rolle.

Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt in Brandenburg aber eindeutig auf der anwendungsnahen KI-Forschung. Dazu gehören Forschungsfelder wie die Robotik, Sensorik, Bilderkennung und das Datenmanagement. Hier sind insbesondere das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, die Universität Potsdam, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die TH Wildau, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie das IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder) und die Fachhochschule Potsdam zu nennen.

Eine Übersicht der (außer-)universitären Forschungseinrichtungen mit KI-Schwerpunkten im Land Brandenburg findet sich im Anhang.

 

KI-Einsatz und -Entwicklung in Brandenburger Unternehmen

Auf Basis der Ergebnisse der Innovationserhebung Brandenburg für das Jahr 2018 und 2019 werden im Folgenden Zahlen und Fakten zum KI-Einsatz in Brandenburg beleuchtet.

Der KI-Einsatz von Unternehmen im Land Brandenburg liegt laut Innovationserhebung für das Jahr 2019 bei 5,6 Prozent[37], im Bundesdurchschnitt nutzen 5,8 Prozent aller Unternehmen KI-Anwendungen.[38] Der Einsatz von KI nach Branchen im Land Brandenburg ist in Abbildung 6 angegeben.

Der KI-Einsatz variiert je nach Betriebsgröße deutlich und nimmt mit der Anzahl von Beschäftigten zu: Während der Anteil bei Unternehmen mit einer Betriebsgröße von 4 bis 9 Beschäftigten bei 4,4 Prozent liegt, steigt der Anteil bei Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten auf 15,1 Prozent an, wie in Abbildung 7 zu sehen ist.

Ein Blick auf die Branchen zeigt ebenfalls ein differenzierteres Bild (Abbildung 6): So liegt der Anteil von Unternehmen, die angeben, KI einzusetzen, in den Branchen Werbung / Kreativleistung (23,9 Prozent), Elektroindustrie / Instrumententechnik (18,3 Prozent) sowie und Holz / Papier / Druck (18,2 Prozent) höher als in den Branchen Textil / Bekleidung / Leder (0,7 Prozent), Transport / Post (1,4 Prozent) sowie Bergbau / Energie / Wasser / Entsorgung (1,6 Prozent).

Während die Datenanalyse mit 2,5 Prozent zum häufigsten Anwendungsgebiet beim KI-Einsatz in Brandenburgs Unternehmen zählt, gehören Maschinelles Lernen und Maschinelles Beweisen (3,2 Prozent) zu den am meisten genannten Verfahren beim KI-Einsatz. Weniger häufig werden Verfahren wie das Sprachverstehen eingesetzt (Abbildung 9).

Auf die Frage, wer in der Regel die Entwickler der eingesetzten KI-Anwendungen sind, antworten 47 Prozent aller Unternehmen in Brandenburg, dass die Lösungen sowohl vom Unternehmen selbst als auch von Dritten entwickelt werden. Eigene Entwicklungen kommen in 26 Prozent aller KI-einsetzenden Unternehmen zum Einsatz.

 

Innovationsförderung im Land Brandenburg

Eine weitere Quelle zur Identifikation von regionalen Aktivitäten und Akteuren, die bereits KI-Projekte umsetzen, sind Projekte der angewandten Forschung und Entwicklung im Land Brandenburg, welche im Rahmen der Projektförderung auf der Europäischen Ebene[39], der Bundesebene[40] und der Landesebene[41] kofinanziert wurden. Um genau jene Projekte zu identifizieren, welche einen klaren KI-Bezug zum Inhalt haben, wurden semantische Netze verwendet, um eine präzisere Klassifikation als beispielsweise über eine Stichwortsuche zu ermöglichen.[42] Relevant für die Transferpotenziale im Land Brandenburg sind dabei vor allem jene Themenschwerpunkte, bei denen auch privatwirtschaftliche Unternehmen eigene Investitionen getätigt haben und somit eine relativ hohe Marktnähe der Anwendungen vorhanden ist.

Projektförderung auf EU Ebene – Horizon 2020-Projekte (CORDIS-Datenbank)

Seit 2015 wurden im Rahmen von Horizon 2020 zum Themenkomplex KI 62 Projektbeteiligungen mit einem Fördervolumen von 470 Millionen Euro für Akteure in Brandenburg unterstützt. Insgesamt haben sich dabei 10 Unternehmen an den Projekten beteiligt.[43] Jene Projekte mit privatwirtschaftlicher Beteiligung und somit einem relativ hohen Transferpotenzial in die Wirtschaft adressieren die Themen Gesundheitswirtschaft, Landwirtschaft, Produktionstechnik, Geologie sowie Informations- und Kommunikationstechnologien.

Projektförderung auf Bundesebene – Förderung der Bundesministerien (FÖKAT)[44]

Auf Bundesebene sind seit 2015 insgesamt rund 25 Millionen Euro an Kofinanzierung in 75 Projekte an Akteure aus Brandenburg geflossen, die einen KI-Bezug hatten. Insgesamt haben sich dabei 17 Unternehmen[45] an den Projekten beteiligt. Jene Projekte mit privatwirtschaftlicher Beteiligung und somit einem relativ hohen Transferpotenzial in die Wirtschaft adressieren die Themen Informations- und Kommunikationstechnologien, Mobilität, Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Produktion und Dienstleistung.

Projektförderung auf Landesebene im Rahmen der Europäischen Strukturförderung (EFRE)[46]

Auch im Rahmen der Europäischen Strukturförderung bestehen in Brandenburg Förderinstrumente, mit denen Unternehmen KI-Anwendungen implementieren können. Mit dem BIG-Digital unterstützt das Land Brandenburg Maßnahmen des Wissens- und Technologietransfers, bei der Durchführung von Innovationsprojekten und bei Digitalisierungsmaßnahmen. Mit dem Förderprogramm ProFIT unterstützt das Land Brandenburg die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.

Auch hier wurde im Zuge der Auswertung mittels Einsatz neuronaler Netze untersucht, welche der durchgeführten Projekte KI-Anwendungen adressierten.[47] Im Ergebnis wurden knapp 200 Projekte daraufhin analysiert, inwiefern KI-Anwendungen dabei eine Rolle spielen. Es konnten insgesamt nur vier Projekte mit klarem KI-Bezug identifiziert werden, davon drei mit Beteiligung von Unternehmen in den Themen Online-Handel, Analyse von Social-Media-Daten und Softwareentwicklung.

 

  1. Bei 68.854 dieser rechtlichen Einheiten handelt es sich um Einzelunternehmen. Siehe hierzu: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2020): Statistischer Bericht. Rechtliche Einheiten und Niederlassungen im Land Brandenburg 2019 (Stand: Unternehmensregister 30.09.2020), Seite 4. https://download.statistik-berlin-brandenburg.de/834d17de570008e5/32b803608c82/SB_D02-01-00_2019j01_BB.pdf 
  2. Ebd. S. 4.
  3. Ebd. S. 5
  4. Ebd. S. 4.
  5. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, https://mwae.brandenburg.de/de/branchen-und-cluster/bb1.c.478806.de 
  6. Angaben des Clustermanagements IKT, Medien Kreativwirtschaft, https://www.digital-bb.de/ueber-uns 
  7. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, https://mwae.brandenburg.de/sixcms/detail.php/791927 
  8. Angaben des Clustermanagements Gesundheitswirtschaft, www.healthcapital.de/files/user_upload/2021-I__Fact_Sheet_Cluster_Gesundheitswirtschaft_HealthCapital__Berlin_Brandenburg_.pdf und Gemeinsame Innovationsstrategie innoBB 2025 der Länder Berlin und Brandenburg (2020), www.berlin.de/sen/wirtschaft/wirtschaft/innovation-und-qualifikation/cluster/innobb_kurzbericht_monitoring_2020.pdf
  9. Masterplan Gesundheitswirtschaft, https://www.healthcapital.de/files/user_upload/Masterplan_Broschuere_Web.pdf 
  10. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, https://mwae.brandenburg.de/sixcms/detail.php/791933 
  11. Masterplan 2025 des Clusters für Verkehr, Mobilität und Logistik, https://mobilitaet-bb.de/sites/default/files/2020-09/masterplan_vml_final.pdf 
  12. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, https://mwae.brandenburg.de/sixcms/detail.php/791932 
  13. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, online unter: https://mwae.brandenburg.de/sixcms/detail.php/791924 
  14. Masterplan Cluster Metall, https://metall-brandenburg.de/sites/default/files/2020-11/Masterplan_Metall2020.pdf 
  15. Eine der wenigen Quellen, die KI-Akteure gebündelt aufführt, ist die Plattform Lernende Systeme, ein auf eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) initiiertes Forum, das die Expertise aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zum Thema KI-Anwendungen vereint. Auf der Plattform werden die wesentlichen Aktivitäten der Bundesländer für das Thema gebündelt vorgestellt. Für Brandenburg können gemäß der Plattform Lernende Systeme insgesamt 27 Treiber und Akteure aus den Bereichen Transfer, Anbieter und Forschung identifiziert werden.
  16. Institut für Innovation und Technik (2021): Anzahl der KI-Akteure im Land Brandenburg 2021. Hinweis: Im Rahmen der Datenerhebung wurden 174 Unternehmen bzw. Akteure identifiziert, die in Brandenburg im Bereich KI aktiv sind. Die quantitative Erhebung der KI-Akteure im Land Brandenburg basiert auf einer teilautomatisierten Website-Analyse. Ergänzt wurden die Ergebnisse durch eine Analyse der Förderdatenbanken FÖKAT (Förderkatalog des BMBF) und CORDIS („Community Research and Development Information Service“ der Europäischen Gemeinschaft), Bewilligungen des Förderprogramms „ProFIT Brandenburg“ (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung [EFRE], Land Brandenburg), Eintragungen auf der „Plattform Lernende Systeme“ und „Weiterbildung Brandenburg“ sowie durch eine händische Desktop-Recherche. Die Eingruppierung hinsichtlich Akteurstypen und -kategorien sowie Branchen und Unternehmensgrößen können lediglich als grobe Einschätzung verstanden werden, nicht aber als wissenschaftlich eindeutig belegbar. Für eine wissenschaftlich belastbare Aussage bedarf es im weiteren Strategieprozess einer entsprechenden methodisch belastbaren Nacherhebung. Da die Ergebnisse ausschließlich auf frei verfügbaren und im Internet recherchierbaren Informationen beruht, bleibt die Liste der Akteure unvollständig. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass sie ein realistisches Bild der aktuellen KI-Akteurslandschaft abbildet.
  17. S. o.
  18. Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz (2021): KI-Landkarte https://www.plattform-lernende-systeme.de/ki-in-deutschland.html 
  19. https://www.wfbb.de 
  20. https://www.mth-potsdam.de/ 
  21. https://www.imi4bb.de/ 
  22. https://www.kompetenzzentrum-cottbus.digital/ 
  23. https://www.kompetenzzentrum-kommunikation.de/ 
  24. https://digitalzentrum.berlin/ 
  25. https://digital-werk.org/ 
  26. https://zukunftszentrum-brandenburg.de/ 
  27. https://ihk-ostbrandenburg.de,  https://ihk-potsdam.de,  https://cottbus.ihk.de 
  28. https://kreativagentur-brandenburg.eu 
  29. https://uni-potsdam.de/de/potsdam-transfer 
  30. https://een-bb.de 
  31. https://medianet-bb.de 
  32. https://www.icampus-cottbus.de/ 
  33. Eine umfassende Liste mit KI-Akteuren im Land Brandenburg ist im Anhang aufgeführt.
  34. Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz (2021): KI-Landkarte https://www.plattform-lernende-systeme.de/ki-in-deutschland.html 
  35. Brandenburg Invest (2021): Wirtschaftsstandort Brandenburg. Zahlen und Fakten (03/2021), Seite 18. www.wfbb.de/sites/wfbb.de/files/2021-03/Brandenburg_Zahlen-Fakten_2021_BB-Invest_de_web.pdf
  36. Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) (2021): Forschung https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/forschung/ 
  37. Brandenburg Invest (2021): Wirtschaftsstandort Brandenburg. Zahlen und Fakten (03/2021), www.wfbb.de/sites/wfbb.de/files/2021-03/Brandenburg_Zahlen-Fakten_2021_BB-Invest_de_web.pdf 
  38. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) (2020): Ergebnisse der Innovationserhebung Brandenburg 2019. Berichtsjahr: 2018. Die Innovationserhebung Brandenburg 2019 wurde vom ZEW im Auftrag des Landes Brandenburg (Ministerium für Wirtschaft und Energie) durchgeführt. Sie hat zum Ziel, die Innovationsaktivitäten der Unternehmen in Brandenburg im Berichtsjahr 2018 in einer national und international vergleichbaren Form zu erheben. Hierzu wurde die Innovationserhebung Brandenburg als Zusatzerhebung zur Deutschen Innovationserhebung konzipiert. Die Deutsche Innovationserhebung wird vom ZEW jährlich im Auftrag des Bundesforschungsministeriums durchgeführt. Die Bruttostichprobe der Innovationserhebung Brandenburg 2019 umfasste 4.695 Unternehmen, bei einer Gesamtzahl von 7.106 Unternehmen im Berichtskreis der Innovationserhebung Brandenburg. Darunter waren 1.275 aus der Haupterhebung der Deutschen Innovationserhebung und 3.420 Unternehmen aus der Zusatzstichprobe. Die Stichprobe wurde aus dem Datenbestand des Mannheimer Unternehmenspanels (MUP) gezogen, das vom ZEW in Zusammenarbeit mit Creditreform geführt wird. Die Innovationserhebung Brandenburg 2019 zielt auf alle rechtlich selbstständigen Unternehmen mit Sitz im Land Brandenburg, die im Berichtsjahr 2018 fünf oder mehr Beschäftigte hatten.
  39. Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH (IfS) (2020): Begleitende Evaluierung des Operationellen Programms des Landes Brandenburg für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2014 bis 2020. Innovationsverhalten der Brandenburger Wirtschaft Innovations-erhebung Brandenburg 2019. Ad-hoc Studie für das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, S. 26.
  40. CORDIS-Datenbank der Europäischen Kommission.
  41. FÖKAT (Förderkatalog des Bundes).
  42. Soweit verfügbar. Es werden hier die Projekte im Rahmen der Europäischen Strukturförderung (EFRE) betrachtet.
  43. Grundlage hierfür sind Trainingsdatensätze aus deutsch- und englischsprachigen News- und Blogbeiträgen sowie Beschreibungen aus Forschungsprojekten aus dem Förderkatalog und der europäischen Forschungsförderdatenbank CORDIS. Mit diesen Textkorpora wurden neuronale Netze mit Wortassoziationen und semantischen Zusammenhängen angelernt, um diese für die Analyse weiterer Textkorpora nutzen zu können. Mittels Word-Embedding-Methode aus dem Natural Language Processing können die Daten über ein Ähnlichkeitsmaß dem Thema KI zugeordnet werden.
  44. Diese Daten stammen aus den Branchen (sortiert nach Häufigkeit): Ingenieurbüros, Softwareentwicklung, Unternehmensberatung, Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie und Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten.
  45. Der Förderkatalog ist eine öffentlich verfügbare Datenbank mit mehr als 110.000 abgeschlossenen und laufenden Vorhaben der Projektförderung des Bundes. Genannte Fördersummen entsprechen den Fördermitteln, die real vom Bund nach Brandenburg geflossen sind (für Unternehmen und Forschungseinrichtungen / Hochschulen). In der Regel handelt es sich um FuE-Kooperationsprojekte, bei denen ein (oder mehrere) Akteur(e) involviert war(en). https://foerderportal.bund.de/foekat/
  46. Diese Daten stammen aus den Branchen (sortiert nach Häufigkeit): Softwareentwicklung, Ingenieurbüros, Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien, Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten, Filmproduktion und Erbringung von sonstigen Dienstleistungen.
  47. Es wurden alle öffentlich verfügbaren Informationen für die Analyse ausgewertet, insgesamt 133 BIG-Digital-Projekte und 72 ProFIT-Projekte im Zeitraum 2014 – Mitte 2021, https://efre.brandenburg.de/efre/de/kommunikation/beguenstigte-der-efre-foerderung/